
Zur Feinstfiltration dienen die Filtergeräte mit Quarzglasfilterplatte der Porosität 5. Der Nennwert der
maximalen Porenweite liegt hier zwischen 1,0 und 1,6 μm. Versuche mit Bacterium prodigiosum als hierfür
gebräuchlichsten Testkeim ergaben, dass auch bei Filtration sehr dichter Suspensionen bei einem
Nennwert der maximalen Porenweite von 2 μm Keimfreiheit des Filtrates gewährleistet ist. Verwendet
wurde ein aus nahezu runden Keimen bestehender Stamm. Versuche mit dem Sporenbildner Bacillus
mesentericus brachten das gleiche Ergebnis.
Interessant ist dabei die Feststellung, dass dünne Suspensionen dieser Keime (15.000 bis 90.000 Keime/
ml) noch durch Filter der Porosität 3 steril filtriert werden konnten. Bei Filtrationen dichter Suspensionen
durch diese Filter konnte kein keimfreies Filtrat gewonnen werden. Die Poren sind schon so eng,
dass alle Keime der dünnen Suspensionen an den Porenwänden haften bleiben.
Sind die Wände abgesättigt, so können bei einer dichten Suspension Keime noch hindurch treten. Direkte
Siebwirkung liegt nur bei einer maximalen Porenweite von 2 μm und darunter vor, d. h. nur hier sind
die Poren kleiner als die abzufangenden Bakterien.
Die Feinstfiltration ist eine der wichtigsten Methoden zur Bearbeitung biologischer Lösungen ohne Anwendung
höherer Temperatur, die in vielen Fällen zur Umwandlung oder Zersetzung der in der Lösung
enthaltenen Wirkstoffe führen würde. Zur Flüssigkeitsfiltration werden Quarzglasfilternutschen der üblichen
Form eingesetzt. Zur keimfreien Filtration von Gasen, z. B. zur Belüftung von Pilz- und Bakterienkulturen,
finden die Einbaufilter Verwendung. Hier ist die Porosität 3 ausreichend, wenn der Raum vor
der trockenen Filterplatte auf der Lufteintrittsseite gleichmäßig und lose mit Watte ausgestopft wird.